Wer ist hier aus dem Schneider?

Gensungen/Pohlheim. Vier Heimspiele, 7:1 Punkte – die Oberliga-Handballer der ESG Gensungen/Felsberg haben in diesem Kalenderjahr in der Kreissporthalle noch nicht verloren. Dass die Serie auch am Samstag ab 19.30 Uhr gegen die HSG Pohlheim hält – dafür gibt es einige Gründe. „Wir haben eine überzeugende Angriffsleistung in Bruchköbel geboten“, sagt ESG-Trainer Arnd Kauffeld mit Blick auf das 32:37 beim Tabellenführer, „und ein Heimspiel ist für unsere Abwehr immer auch ein Motivationskick.“

Warum diese Partie so wichtig ist und weshalb der Name Schneider eine große Rolle dabei bei diesem Vergleich spielt:

Die Bedeutung

Die Edertaler liegen vier Punkte hinter Pohlheim und drei Zähler vor der Abstiegszone. „Bei einem Sieg könnten wir tief durchatmen“, weiß Kauffeld. Zudem könnte sein Team das darauffolgende Derby (25. März, 19.30 Uhr) beim Erzrivalen MT Melsungen viel entspannter angehen.

Die Gäste waren zuletzt selbst als Fünfter noch nicht aus dem Schneider, gewannen aber dann deutlich 25:16 gegen den Nachbarn HSG Kleenheim.

Das Personal

Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des Gensunger Mittelmanns Vince Schmidt, der krankheitsbedingt in dieser Woche bislang nicht trainieren konnte. Ebenfalls nicht hundertprozentig fit ist Tim Schneider (Probleme mit dem Wurfarm). Sollte das Duo für den Rückraum ausfallen, werden Benedikt Hütt und Maximilian Pregler noch mehr gefordert sein. Bei den Gästen ist Daniel Hirz langzeitverletzt.

Die HSG Schneider

Dass sich der Melsunger Bundesliga-Profi Timm Schneider am Samstag die Begegnung in der Kreissporthalle ansieht, liegt zum einen daran, dass er selbst keinen Einsatz hat. Zum anderen ist die Pohlheim sein Heimatverein – einige Familienmitglieder sind bei diesem Klub in verantwortlichen Positionen. Zudem war der reaktivierte und am Kreis eingesetzte Christian Schäfer sein Trauzeuge.

Papa Volker ist Mannschaftsbetreuer, Onkel Wilfried ist zweiter Vorsitzender und Cousine Claudia fungiert als Jugendwartin. „Mein Vater Robert hat meinen Bruder und mich zum Handball gebracht“, erzählt der 62-jährige Volker Schneider. Ein dritter Sohn hegt aber andere Interessen.

Der Gegner

„Unsere Mannschaft zeigt starke Schwankungen“, bedauert Volker Schneider. Immerhin ist die Derby-Bilanz gegen Kleenheim, Wettenberg und Dutenhofen/Münchholzhausen II in dieser Saison etwas besser als in vorherigen Spieljahren. Mit Torwart Jan Wüst sowie den ehemaligen Bundesligaspielern Sven Pausch und Andreas Lex verfügt die HSG über erfahrene Kräfte, die schon in höheren Ligen im Einsatz waren. „Sie können immer noch ein Spiel entscheiden“, warnt Kauffeld – in der Hoffnung, dass die Serie seiner Mannschaft hält.

Von Björn Mahr, HNA