Wenn die Konzentration flöten geht

Oberligist HSG Pohlheim tut sich nach 14:6-Halbzeitführung im zweiten Durchgang sehr schwer – Neun Tore von Stefan Lex

 

HOLZHEIM (amp). Wer nach fünf Minuten schon zwei Siebenmeter verworfen hat, der darf sich nicht wundern, wenn er zu diesem Zeitpunkt mit 1:3 im Rückstand liegt. Und wer den zweiten Durchgang mit 11:14 verliert, der muss akzeptieren, dass der Jubel verhalten ausfällt. Unter dem Strich jedoch stand ein 25:20 (14:6)-Erfolg der HSG Pohlheim in der Oberliga-Aufstiegsrunde gegen den TuS Dotzheim. Damit haben die Blau-Weißen als Tabellenführer der Oberliga-Aufstiegsrunde weiter beste Chancen auf den Titel und den anvisierten Drittliga-Einzug.

Denn trotz eines teilweise allzu fahrigen Agierens feierten die Schützlinge des Trainergespanns Andreas Lex/Jens Dapper im sechsten Spiel der Aufstiegsrunde den sechsten Sieg. Und was sie drauf haben, zeigten sie im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs. Nach dem erwähnten 1:3-Rückstand (5.) zogen die Pohlheimer auf 7:3 (17.) davon, worauf TuS-Trainer Hans-Josef Embs prompt eine Auszeit nahm. Doch die Gastgeber um den neunfach erfolgreichen Stefan Lex hatten ihren Rhythmus gefunden, dominierten die Partie und setzten sich bis zum Seitenwechsel vorentscheidend auf 14:6 ab. Dabei spielte ihnen sicherlich in den Karten, dass die Gäste nur mit einer Rumpftruppe angetreten waren und auch den ehemaligen Pohlheimer Chris Grundmann nicht dabei hatten. Zudem fielen im Laufe der Partie noch Timo Heuft und Konstantin Schubert verletzt aus.

Das erklärt aber nicht den schwachen Auftritt des Tabellenführers in Durchgang zwei. „Dass wir die zweite Halbzeit mit drei verlieren, das darf nicht passieren“, ging auch Pohlheims Allrounder Peter Kludt mit sich und den Seinen ins Gericht. „Wir dürfen die Konzentration nicht so verlieren“, haderte er. Nach dem Wiederanpfiff hatten die Wiesbadener Vorstädter schnell auf 14:9 verkürzt, was jetzt bei der HSG eine Auszeit nach sich zog. Näher kamen die Dotzheimer auch nicht mehr heran, die Pohlheimer schaukelten den Sieg mit ständig vier bis sechs Treffern Vorsprung ins Ziel. Und werden sich sicherlich unter der Woche die Worte von Peter Kludt zu Gemüte führen. „Wir müssen jetzt den Blick auf das nächste Spiel legen“, denn da geht es am Sonntag zur Spitzenpartie zur TSG Offenbach-Bürgel. „Da müssen wir wieder voll konzentriert auftreten.“

Bleibt noch ein Blick auf die eingangs erwähnte Siebenmeter-Misere. Die die Begegnung mitprägte. Bei insgesamt neun verhängten Strafwürfen ließ die HSG Pohlheim vier ungenutzt, der TuS Dotzheim zwei, jeweils parierten die Torhüter. Nur drei Tore resultierten aus einem Wurf von der Siebenmeterlinie. So viel noch einmal zum Thema Konzentration.

Pohlheim: Schlegel, Wüst; Friedl (1), Happel (1), Weisel (2/2), Rühl (2), Lex (9), Niclas, Drommershausen (1), Lambrecht (3), Kludt, J. Träger (1), Wagner (5), Gilbert.

Dotzheim: Toru, Welkenbach; Becker (4), Kiedrowicz (6/1), Schuhmacher (1), Schmidtmann (2), Föller (4), Funk (3), Heuft, Schubert.

Schiedsrichter: Kerth/Knodt (Erfelden). – Zuschauer: 300. – Zeitstrafen: 6:4 Minuten. – Siebenmeter: 6/2:3/1.