Weber: »Ich bin richtig sauer« – Gießener Allgemeine Zeitung

(amp). Eine spielentscheidende Szene ist nach nicht einmal zehn Minuten zu notieren. Es steht 4:4. Auf der einen Seite bleibt der Siebenmeterpfiff beim Durchbruch des Pohlheimers Leon Friedl aus, auf der anderen Seite wird beim daraus resultierenden Gegenstoß durch Obernburgs Andre Göpfert die Attacke von Malvin Werth mit einer zwangsläufigen Roten Karte geahndet.

Der Kreisläufer der Gastgeber muss für den Rest der Partie zuschauen. Doch das ist nicht das Thema, als Trainer Mario Weber die 27:33 (12:18)-Niederlage das Handball-Oberligisten HSG Pohlheim gegen Tuspo Obernburg analysiert. »Ich bin richtig sauer. Das habe ich auch gerade der Mannschaft gesagt«, lässt der Hüttenberger auf dem Pohlheimer Trainerstuhl seinem Frust freien Lauf nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Weihnachtspause.

Die richtige Einstellung habe ihm bei seinen Mannen gefehlt, redet er Tacheles. Mängel findet er in allen Mannschaftsteilen und in vielen Szenen. Etliche gravierende sogar. Auf der anderen Seite spricht Tuspo-Trainer Rudi Frank trotz des Sechs-Tore-Vorsprungs auf der Anzeigetafel nicht von einem »klaren Sieg«, sieht sogar den Faktor Glück als einen Baustein für den Auswärtserfolg beim Tabellennachbarn. »Beim 20:22 hätte das Spiel auch kippen können«, sagt er freimütig nach dem Spiel. Wohl wahr.

Denn nachdem die Hausherren nach einer »eklatant schlechten ersten Halbzeit« (so Trainer Weber) nach dem 5:4 (11.) durch Lukas Happel bis zur Pause mit 12:18 in Rückstand geraten sind, holen sie in Durchgang zwei Tor für Tor auf. Bis zu besagtem 20:22, als noch eine Viertelstunde zu spielen ist. Doch eklatante Fehlwürfe und technische Fehler bei der HSG lassen Obernburg wieder auf 20:25 durch Jonas Riecke (49.) davonziehen und den Vorsprung sicher über die Zeit bringen.

Denn auch wenn die Odenwälder mit starken Flügelakteuren aufwarten (Martin Bieger, Andre Göpfert und Tobias Raab steuern 18 (!) der 33 Tore zum Tuspo-Erfolg bei), so sind sie doch keineswegs so übermächtig, wie es das Endergebnis vielleicht ausdrückt. Aber dafür bleiben die Pohlheimer an diesem Abend viel zu viel schuldig und zählt auch das Fehlen von Johannes Träger und Nikolas Happel nicht als Entschuldigung. Genauso wenig wie die Rote Karte für Malvin Werth und gar manche Schiedsrichter-Entscheidung.

Pohlheim: Schlegel, Wüst; Friedl (2), Rühl (7), Lex (4), T. Weinandt (7), L. Happel (1), Belter (1), C. Träger, Anhäuser, Neul (4/1), Ott, Gilbert.

Obernburg: Bausch, Friedrich; Geck (2), Riecke (5), Raab (7), Bieger (7), Funck (1), Steinbrecher, Kunkel, Keck (5), Horlebein, Wengerter, Göpfert (4/2), Diehl (2).

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