Träger lässt Pohlheim jubeln

Mit etwas Glück erkämpften sich die Pohlheimer Oberliga-Handballer ihre ersten beide Punkte und schlugen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden am Samstag mit 27:26 (15:13). Kapitän Johannes Träger setzte den entscheidenden Treffer praktisch mit dem Schlusspfiff. Dabei hatten die Gäste 70 Sekunden vor dem Ende die Nase noch mit einem Treffer vorne.

Dabei steht der Rundenbeginn für die HSG Pohlheim unter keinem guten Stern. Trainer Jens Dapper fehlen momentan mit Max Rühl, Florian Niclas, Timo Wagner, Niklas Happel und Torwart Jan Wüst verletzungsbedingt fünf Stammkräfte. Vor allem das Fehlen von Rühl und Niclas im Abwehrblock fiel ins Auge. Die Pohlheimer Defensive war recht anfällig für einfache Tore durch die Hauptstädter. Lange war die Partie vor 230 Zuschauern in der Holzheimer Halle ausgeglichen. Wenig Spektakuläres tat sich auf beiden Seiten, bis auf den Kempa zwischen Waldemar Sayler und Johannes Träger zum 14:13. Zum Pausenpfiff brachte Jonas Schleenbecker beim 15:13 erstmals seine Farben mit zwei Toren nach vorn.

Im zweiten Durchgang waren die Gastgeber dann zunächst stärker, im Tor glänzte Jannik Schlegel mit guten Paraden. Und wieder war es Schleenbecker, der beim 22:18 (43.) die Distanz auf vier Treffer ausbaute. Aber die Pohlheimer konnten das Niveau nicht hoch halten, im Angriff schlichen sich zahlreiche Ballverluste ein, die Gäste kämpften sich noch mal heran und übernahmen beim 25:26 (55.) die Führung. Lukas Drommershausen markierte 45 Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich, aber der Eintracht gelang es nicht, das Remis über die Zeit zu retten. Ausgerechnet Pascal Henkelmann – mit elf Toren bester Akteur – setzte den entscheidenden Fehlpass, den Kapitän Johannes Träger abgriff und zum umjubelnden Siegtreffer verwertete. Trainer Jens Dapper zeigte sich erleichtert: »Wir haben mit viel Herz gespielt. Ein Unentschieden wäre wohl gerechter gewesen, aber so kann Handball halt manchmal sein.«

HSG Pohlheim: Schlegel; Fischer, Sayler (1), Schleenbecker (6), Erdmann (1), Koppermann, Drommershausen (2), Funk (8/6), L. Happel (2), Wenzel, Kreß, Dönicke, Träger (7).

HSG VfR/Eintracht Wiesbaden: Gippert, Kunkel; Kirchmeier (2), Walter (1), Jenne, Garbo, Seiwert (2), Engel (3/1), Schreiber (1), Kellner (2), Stadermann (4), Dietz, Henkelmann (11), Langheinrich.

Im Stenogramm: Kaiser/Paul (Heusenstamm/Mühlheim). – Zu.: 230. – Zeitstrafen: 6/12 Minuten. – Siebenmeter: 7/6:3/1. (Quelle: Gießener Allgemeine, Ditmar Kartak)