Sieg aus der Hand gegeben

An diesem Wurf wollte der HSG-Trainer das Remis aber nicht festmachen.
»Es war ganz klar ein verlorener Punkt. Bis zum 15:8 haben wir ein überragendes Spiel gemacht, haben stark gedeckt, mit hohem Tempo und im Angriff mit großer Überzeugung gespielt. Leider haben sich mit fortlaufender Spieldauer immer mehr Fehler eingeschlichen, so dass wir Offenbach-Bürgel noch mal in die Partie zurückgeholt haben. Wir müssen es zukünftig einfach schaffen, mehr Konstanz in unser Spiel zu bekommen und nicht solche Wellentäler dabei zu haben«, resümierte Mario Weber nach der Begegnung.
Dessen Team hatte über weite Strecken alles im Griff, zog nach dem 1:1 (2.) schnell auf 5:2 (6.) davon und baute die Führung im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit immer weiter aus. Nach knapp zwölf Minuten hatte der starke Leon Friedl bereits zum 10:5 eingeworfen, und nachdem Fabian Neul von der Siebenmeterlinie auf 15:8 (17.) erhöht hatte, schien die Vorentscheidung bereits gefallen zu sein. Doch vielleicht verlieh die klare Führung den Gästen zu viel Sicherheit, denn erste HSG-Fehler nutzte Offenbach-Bürgel, um zur Pause auf fünf Treffer (14:19) zu verkürzen und nach dem Wechsel schnell aufzuschließen. Gut neun Minuten waren nach der Pause nämlich erst gespielt, da hatte Jona Röll zum 21:22 aus TSG-Sicht getroffen.

Pohlheim erholte sich von der Schwächephase aber wieder, ließ den Ausgleich zunächst nicht zu und zog nach einem Tor von Linkshänder Stefan Lex stattdessen wieder auf 27:23 davon. Doch weil die HSG-Deckung inklusive Torhütern nun nicht mehr sattelfest stand und im Angriff Fehler produziert wurden, kam die TSG nach dem 27:31 (52.) noch mal heran. Ein 4:0-Lauf bedeutete das 31:31 (57.). In der Schlussminute brachte Torben Weinandt Pohlheim dann mit 33:32 in Führung, und nach einem Ballgewinn hätte die Weber-Sieben den Sack zumachen können. Doch zunächst ließ Max Rühl eine freie Wurfchance zum 34:32 aus, so dass die TSG in Ballbesitz kam. Und zu einem direkten Freiwurf, den Eck zum Leidwesen der Pohlheimer tatsächlich zum 33:33 in die Maschen setzte.

Quelle: Gießener Allgemeine 03.12.2023