Pohlheimer Tornado mit starkem Jan Wüst

Schwarzer Samstag für die SG Kleenheim. Vor 420 Zuschauer in der Holzheimer Sporthalle blieb der aktuelle Tabellendritte im Oberliga-Derby bei der HSG Pohlheim chancenlos und verlor deutlich mit 16:25 (8:14). Die HSG Pohlheim nahm den Schwung aus der Vellmar-Partie mit, zeigte eine ihrer besten Saisonleistungen und spielte sich zurück in die Herzen ihrer Fans.

Das war in dieser Deutlichkeit so eigentlich nicht zu erwarten, fehlten der HSG Pohlheim mit Grundmann, Schuster und Hirz doch gleich drei wichtige Stammspieler. Zudem wirft die Wohlrab-Truppe pro Spiel im Schnitt (eigentlich) 28 Tore und hatte zuletzt eine Serie von 21:1 Punkten und elf Spiele ohne Niederlage vorzuweisen. Dass es dann doch eine so einseitige Partie werden würde, ließ sich an zwei Punkten festmachen: Zum einen eine enorm starke Abwehrleistung der Pohlheimer mit einem großartigen Jan Wüst zwischen den Pfosten, zum anderen erwischten die Gästen einen rabenschwarzen Tag, an dem ihnen nichts gelingen wollte.

Und das von Beginn an. Zwischen Minute sieben und zwölf brachte es keine der beiden Mannschaften fertig, auch nur einen Ball auf das gegnerische Tor zu bringen. Fehlpässe hüben wie drüben, und die vielen technische Defizite erinnerten eher an Wildwest-Handball als an gehobenes Oberliga-Niveau. 3:2 hier der Spielstand, Kopfschütteln auf den Rängen.

Dann aber wurde Pohlheim stärker. Das lag an Jan Wüst. Erst überlistete er den unaufmerksamen Jens Elsner mit einem langen Ball zum 6:5 (17.) und parierte dann im Gegenzug seinen ersten Strafwurf gegen Fabian Höpfner. Die Partie nahm Fahrt auf. Die Gastgeber, nun mit exzellenter Abwehrarbeit, setzten sich ab. Felix Erdmann erhöhte auf 9:6 (23.), provozierte ein erstes Team-Timeout durch SGK-Trainer Johannes Wohlrab. Aber ohne Erfolg. Pohlheim drückte weiter, beim 14:8-Halbzeitstand war schon höchste Zufriedenheit im Gesicht von Trainer Tomasz Jezewski zu erkennen.

Die Kleenheimer zwar mit dem Willen, noch einmal heranzukommen, aber das Pech klebte ihnen weiter an den Fingern. Pohlheim zwar dreimal hintereinander in Unterzahl, aber ohne Folgen. Im Gegenteil, der HSG gelangt fast alles. Tor in Unterzahl durch Johannes Träger: 17:10 (38.). Kleenheim nicht in der Lage, Paroli zu bieten.

Die Pohlheimer gaben die Initiative nicht mehr ab, hielten die Gäste weiter auf Distanz. Beim 22:13 durch Nikolas Happel neun Minuten vor dem Ende wurde der Vorsprung noch weiter ausgebaut. Die Hausherren gaben weiter Gas bis zur letzten Minute, konnten den 29:19-Erfolg aus der Saison 2006/07 dann aber doch nicht mehr toppen.

Natürlich hörte man nach Spielschluss einen hochzufrieden Pohlheimer Coach: »Meine Spieler haben heute alles umgesetzt, was ich ihnen vorgegeben habe. Ich wünschte, das wäre immer so.«

Pohlheim: Schlegel, Wüst (1); N. Happel (3), Weisel, Rühl (7/4), Erdmann (2), Niclas (2), Dönicke (1), Schäfer (2), Pausch (1), Lex (1), Ohrisch (1), Träger (4).

Kleenheim: Elsner, Eckhard; Höpfner (4/2), Keil, Straßheim (3), Eisenhardt (1), Heimbach (1), Köhler (1), Weller (1), Woiwood (2), Weinandt (2), Reusch, Wiener, Friedrich (1).

Stenogramm / Schiedsrichter: Kaplan/Scheld (Wiesbaden/Hüttenberg). – Zuschauer: 420. – Zeitstrafen: 8:6 Minuten. – Siebenmeter: 4/2:5/4 (Quelle: Gießener Allgemeine)