Pohlheim will, Hüttenberg muss gewinnen

»Nach der Faschingszeit eine willkommene Abwechslung«, freut sich Jens Dapper darüber, dass es in der Handball-Oberliga weitergeht. Mit dieser Auffassung steht der Trainer der HSG Pohlheim aber sicherlich nicht allein. Eröffnet wird der 20. Spieltag in Hessens höchster Handball-Klasse mit einem Mittelhessenderby. Und das wird traditionell am Freitagabend ausgetragen: In der Sporthalle Holzheim treffen mit der HSG Pohlheim und dem TV Hüttenberg U23 die beiden heimischen Mannschaften aufeinander, die in der unteren Tabellenhälfte anzutreffen sind. Will Schlusslicht Hüttenberg noch eine Chance haben, dem drohenden Abstieg zu entgehen, muss der TVH punkten. Auf der anderen Seite wollen die Pohlheimer die Abstiegszone so schnell wie möglich verlassen, und das geht nur mit Erfolgen. Heute Abend soll die kleine, in Münster freilich unterbrochene Erfolgsserie fortgesetzt werden.

Heimrecht genießen die anderen heimischen Mannschaften. So erwartet die HSG Kleenheim-Langgöns am Samstag den TV Büttelborn und möchte mit einem Sieg den Anschluss an die beiden vorn liegenden Teams aus Kirchzell und Offenbach-Bürgel nicht abreißen lassen. Ebenfalls am Samstag trifft die auf Platz fünf notierte HSG Wettenberg auf die MSG Umstadt/Habitzheim und hat in dieser Partie die Chance, den unmittelbaren Tabellenhintermann auf Distanz zu halten.

HSG Pohlheim – TV Hüttenberg U23 (Fr., 20 Uhr/Sporthalle Holzheim): »Wir lassen uns vom Tabellenplatz der Hüttenberger nicht blenden«, schiebt Pohlheims Trainer Jens Dapper etwaigen Spekulationen, seine Mannschaft könnte den heutigen Gast unterschätzen, einen Riegel vor. Sicherlich hat der HSG-Coach auch das Vorrundenspiel im Hinterkopf, in dem seine Mannschaft in Hüttenberg eine unliebsame Überraschung erlebte und eine 18:22-Niederlage bezog. Während die Hüttenberger bei 6:30 Punkten das Tabellenende zieren, sieht es bei den Pohlheimern mit 15:23 Zählern zwar wesentlich besser aus, aber aus dem Schneider ist die Mannschaft noch lange nicht. »Wir haben Respekt vor dem Gegner«, erklärt Dapper, ergänzt aber auch: »Wir brauchen die zwei Punkte dringend.« Und entsprechend engagiert werde die Mannschaft ins Spiel gehen. Mit welchem Personal die HSG Pohlheim die Aufgabe heute Abend angehen wird, ließ Dapper offen.

Torsten Menges, der Hüttenberger Trainer, hatte in den beiden vergangenen Trainingswochen mehrere Ausfälle zu beklagen. Welche Spieler zur Verfügung stehen, wird sich möglicherweise kurzfristig zeigen. »Wir sind Sportler und wollen gewinnen«, betont Menges immer wieder. Auch wenn das in dieser Saison besonders schwer gefallen ist. Auswärts ist seine Mannschaft noch ohne Punktgewinn. Immerhin, einen ihrer drei Siege holte die Mannschaft gegen den heutigen Gastgeber. Wie Torsten Menges außerdem berichtete, werde er seine Tätigkeit als Interimscoach bei der Hüttenberger U23-Mannschaft nach dieser Spielzeit beenden.

HSG Kleenheim-Langgöns – TV Büttelborn (Sa., 19.30 Uhr/Weidigsporthalle Oberkleen): »Mit dem TV Büttelborn kommt eine sehr kampfstarke Mannschaft zu uns«, schätzt Kleenheims Trainer Matthias Wendlandt: »Eine Mannschaft, die sich auf gar keinen Fall aufgegeben hat«. Allerdings sieht es in sportlicher Hinsicht alles andere als rosig aus für den Aufsteiger, der bei 10:28 Punkten den vorletzten Platz bekleidet. »Sie brauchen und wollen Punkte«, ergänzt Wendlandt, der von seinen Spielern fordert: »Wir dürfen Büttelborn nicht unterschätzen. Die Mannschaft hat in Wettenberg unentschieden gespielt und nur knapp gegen Pohlheim verloren.« Als torgefährlich bezeichnet er vor allem Maximilian Kehlenbach (Rückraum links) und Michael Wagner (Rückraum Mitte). »Sie laufen auch eine starke zweite Welle«, nennt Matthias Wendlandt ein weiteres wichtiges Element im Spiel der Südhessen.

»Bei uns sind einige Spieler nicht fit, und ihr Einsatz ist zurzeit fraglich«, berichtet er aus dem Lager seiner Mannschaft, so sind die HSG-Spieler Daniel Schier, Cedi Kollmann, Jonas Friedrich und David Straßheim angeschlagen.

HSG Wettenberg – MSG Umstadt/Habitzheim (Sa., 20 Uhr/Sporthalle Launsbach): Mit der MSG Umstadt/Habitzheim kommt ein ehemaliger Drittligist nach Wettenberg. »Die Mannschaft ist stabiler als in der vergangenen Saison«, stellt Wettenbergs Trainer Axel Spandau fest. Allerdings bezog Umstadt/Habitzheim beim letzten Oberliga-Auftritt gegen Babenhausen eine 19:20-Heimniederlage und liegt damit bei gleicher Pluspunktzahl zwei Minuspunkte hinter dem morgigen Gastgeber. Spandau nennt mit Linksaußen Justin Kraus sowie David Acic und David Lubar mehrere Aktivposten in der Gäste-Mannschaft. In Marcel Bolling verfügen die Südhessen zudem über einen überdurchschnittlich starken Torhüter. »Groß-Umstadt spielt mit einer 3:2:1-Deckung«, berichtet der Wettenberger Coach, »sehr schwierig zu spielen. Allerdings hatten wir in unserem letzten Spiel in Hüttenberg Gelegenheit, uns auf eine solche Deckung einzustellen.« Auf der Wettenberger Ausfallliste stehen (möglicherweise) Tom Warnke, Fabian Weide und Torhüter Yannick Dellner. Spandau hofft, dass die anderen Spieler die Faschingszeit ohne Schaden überstanden haben, damit es gegen Umstadt/Habitzheim zu einem weiteren Sieg reicht. (Quelle: Alsfelder Allgemeine, Harald Sekatsch)