Niclas trifft in den letzten Sekunden für Pohlheim

Sie können es doch noch. Die Oberliga-Handballer der HSG Pohlheim gewannen das wichtige Kellerduell beim TV Büttelborn knapp aber verdient mit 23:22 (9:11) und beendeten ihre Negativserie. Zwei wichtige Punkte für die Mittelhessen, die in der Tabelle gleich um zwei Plätze nach oben sprangen und somit erst einmal die Abstiegszone verlassen haben.

Große Freude und Erleichterung nach spannenden 60 Minuten Handball-Krimi im Pohlheimer Lager, Balsam für die geschundene Handballseele. Beide Teams waren und sind sich ihr prekären Situation bewusst. vor 300 Zuschauer in der Büttelborner Halle entwickelte sich vom Anpfiff weg ein zähes Ringen und eine intensive Partie. Der Gastgeber legte einen Treffer vor, die Gäste glichen aus, nach 20 Minuten leuchtete ein 7:7 von der Anzeigentafel. Dann hatte der Aufsteiger leichte Vorteile, nahm ein 11:9 mit in die Kabine, um nach dem Wiederanpfiff durch Wagner gar auf 13:10 (35.) zu erhöhen.

Aber die Pohlheimer blieben am Ball, Max Rühl stellte den Anschluss beim 14:13 (40.) wieder her, und Kapitän Johannes Träger blieb es vorbehalten, mit einem Doppelschlag die Führung zum 17:16 (49.) zurückzuholen. Eine Minute später erhöhte Rico Funck auf 18:16, dann waren wieder die Hausherren am Zug. Pohlheim schwächelte ein wenig, und Philipp West netzte ein zur 20:19-Führung für die Südhessen, sechs Minuten waren noch zu absolvieren. Trainer Jens Dapper nahm die Auszeit, die Führung wechselte erneut, wieder war Rico Funck zur Stelle und markierte das 21:20 (57.) für seine Farben.

Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, 70 Sekunden vor dem Abpfiff fiel der Ausgleich zum 22:22 durch Max Kehlenbach für Büttelborn. Beide Teams nahmen noch mal eine Auszeit, 15 Sekunden blieben den Pohlheimern noch, und Florian Niclas erlöste die Blau-Weißen mit seinem entscheidenden Treffer vom Kreis zum 23:22-Endstand. »Das war nichts für schwache Nerven, wir wollten heute gewinnen und haben alles gegeben. Ein wichtiger Sieg für uns«, bilanzierte Trainer Dapper.

Büttelborn: Lochmüller, Walter; Daskovic (4/1), Sensfelder, Schamber (3), Wagner (4), Wesp (4), Kehlenbach (3), Krohn, Schild (2), Hackeschmidt, Friedrich (2/1), Werkmann.

Pohlheim: Schlegel, Wüst; N. Happel (3), Weisel, Sayler, Rühl (5), Schleenbecker, L. Happel (1), Niclas (2), Funck (8/5), Träger (4), Wagner.

Im Stenogramm: SR: Apel/Lang (Reichelsheim). – Zuschauer: 300. – Zeitstrafen: 4:10 Min.. – Rote Karte: Schleenbecker (45.). – Siebenmeter: 4/2:6/5. (Quelle: Ditmar Kartak, Giessener Allgemeine)