Liebe Freunde und Unterstützer der HSG Pohlheim,

am 16. Mai 2018 ist in Grüningen eine Ära zu Ende gegangen. Nach 17 Jahren als Vorsitzender der HSG Pohlheim hat mir Horst-Günther Schmandt den Staffelstab bzw. seine HSG-Uhr übergeben. Für mich war es dabei eine besondere Freude, dass bei der Wahl in meinem ursprünglichen Heimatort Grüningen neben den Vertretern der Stammvereine so viele weitere Handballinteressierte bei der Jahreshauptversammlung waren und mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben.
Nachdem Horsti bereits im letzten Jahr angekündigt hatte nach der Amtszeit nicht noch einmal zu kandidieren, hatte ich sehr viel Zeit über die Zukunft der HSG nachzudenken. Dass dieser Schritt aus gesundheitlichen Gründen nun aber doch so plötzlich kam, hat uns sicherlich alle überrascht. Und so stand ich, schneller als gedacht, vor der Entscheidung, das Amt des 1. Vorsitzenden zu übernehmen. Dabei hat mir auch meine Erfahrung aus der Vergangenheit geholfen, mich am Ende für das Amt zu entscheiden.
Denn als ich vor annähernd 40 Jahren, im Alter von fünf Jahren, mit dem Handball beim TV Holzheim begonnen habe, hat es ganz viele Menschen gegeben, die für mich „der Verein“ waren. Und dazu zähle ich nicht nur die, die in Amt und Würden waren, sondern auch all jene, die im Hintergrund dafür gesorgt haben, dass einfach alles funktionierte. Dazu gehörten auch die Eltern, die jedes Wochenende beim Spiel waren und ihre Kinder im Sommer wie im Winter zum Handball gefahren haben, die unzähligen Helfer bei den Spielen, die z.B. als Ordner, beim Thekendienst, als Zeitnehmer oder Schiedsrichter das Ganze überhaupt erst ermöglicht haben. Und natürlich auch die Zuschauer und Sponsoren – einfach die ganzen „Handballverrückten“, die auch da waren, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist.

Vor einiger Zeit hat mich meine Frau gefragt, warum ich mir den ganzen Stress überhaupt antun möchte. Ob ich denn nicht schon genug mit meinem Job zu tun habe, neben der 3. Mannschaft und der E-Jugend, die ich seit dieser Runde auch trainieren darf. Und ich muss sagen – ich habe echt lange darüber nachgedacht. Aber wie bereits erwähnt, hat es auch in meiner Jugend immer jemanden gegeben, der sich diesen Stress angetan hat.

Und auch heute unterstützen die Meisten die HSG nicht, weil sie damit Reichtümer erlangen oder berühmt werden wollen. Ihnen geht es darum, für sich selbst oder ihre Kinder weiterhin den Handballsport in Pohlheim zu ermöglichen. Und genau hierin liegt auch meine Motivation – ich möchte es meinem Sohn Leo und all den anderen Kindern ermöglichen, selbst die Erfahrung zu machen, wie es ist gemeinsam Handball zu spielen, zu gewinnen und zu verlieren und dabei unvergessliche Momente zu erleben. Und ich bin froh, dass mich meine Frau dabei voll unterstützt und es akzeptiert, wenn ich zukünftig neben den vielen Geschäftsreisen sicherlich auch noch unzählige Abende mit der HSG verbringe.

Zudem scheint es für mich genau der richtige Zeitpunkt, um vor dem bereits angekündigten Rücktritt weiterer Vorstandsmitglieder im nächsten Jahr einen sanften Übergang zu schaffen und bereits jetzt mögliche Nachfolger einzuarbeiten.

Aber eines ist auch klar – was für die Vergangenheit der Schlüssel des Erfolgs war, wird es auch für die Zukunft sein. Um bei der HSG Pohlheim weiterhin attraktiven Handball zu sehen, müssen sich alle mit einbringen.

So bin ich in den letzten Wochen bereits von sehr vielen Leuten wegen verschiedener Probleme rund um die Heimspieltage und die Jugendmannschaften angesprochen worden. Dabei ist mir aufgefallen, wie viele Tätigkeiten mehr oder weniger im Verborgenen erledigt und nur dann thematisiert werden, wenn sie mal nicht, wie gewohnt, funktionieren. Für mich ist es dabei gleichermaßen wichtig diese Themen einerseits sehr offen anzusprechen und andererseits die Verantwortung für die Lösungsfindung auf viele Schultern zu verteilen.

Und daher möchte ich alle an der HSG Interessierte aufrufen, auch mal den Finger in die Wunde zu legen und mit uns ihre Erkenntnisse zu teilen (schreibt mir eine Mail, WhatsApp oder ruft mich einfach an). Gleichzeitig möchte ich aber auch ermutigen, sich aktiv bei der Weiterentwicklung der HSG einzubringen und gemeinsam an der Optimierung zu arbeiten.

Denn die HSG ist mehr als nur ein Logo auf einem Briefkopf. Die HSG sind wir alle, sind die Menschen, die jeden Tag mit ganz viel Herzblut dafür sorgen, dass auch unsere Kinder in Zukunft noch Handball in Pohlheim spielen können.

In diesem Sinne möchte ich mich bereits im Voraus für die Unterstützung bedanken und freue mich auf die Aufgaben, die vor uns allen liegen.

mit sportlichen Grüßen Euer Patrik

P.S. Ich habe mir vorgenommen in Zukunft in unregelmäßigen Abständen über Neuigkeiten bei der HSG Pohlheim zu berichten und Euch allen somit einen noch tieferen Einblick in die „Vereinsarbeit“ zu geben.

Zu guter Letzt noch ein paar Details zu meiner Person:
Nachdem ich vorher lange Jahre in Grüningen, Linden und Langgöns gewohnt habe, hat es mich vor 10 Jahren in das schöne Holzheim verschlagen (und als Grüninger war dies kein leichter Schritt ?). Ich bin mittlerweile 43 Jahre alt und seit 15 Jahren mit meiner Frau verheiratet. Seit 8 Jahren komplettiert unser Sohn Leonidas die Familie.
Meine Hobbies waren schon immer Handball, Fußball sowie Reisen und Computer. Und seitdem ich in Holzheim wohne ist – wie meine Nachbarn sicherlich leidvoll bestätigen können – dazu noch die Gartenarbeit gekommen.
Beruflich war ich viele Jahre bei der Lufthansa Systems in Kelsterbach, bevor ich 2006 zu einer IT-Management Beratung gewechselt bin und europaweit verschiedene IT-Projekte geleitet habe. Seit nunmehr 4 Jahren bin ich bei der Deutschen Telekom IT GmbH, mittlerweile in einer leitenden Position im Finanzbereich.