HSG Pohlheim Sieger im Spitzenspiel

HOLZHEIM – (dka). Im Top-Spiel der Handball-Oberliga ringt die HSG Pohlheim den Tabellenzweiten von der Wetzlarer U23 denkbar knapp mit 20:19 (9:8) nieder. Über 500 Zuschauer erlebten in der Holzheimer Sporthalle ein packendes Derby, dramatisch und spannend bis zum Schlusspfiff. Konnten doch die Pohlheimer einen Vier-Tore-Rückstand im zweiten Durchgang wettmachen und am Ende noch beide Zähler auf der Habenseite verbuchen.
Es war das Spiel der Abwehrspezialisten und der beiden Torhüter. Bei den Gästen verdiente sich Till Klimpke zwischen den Pfosten Bestnoten, sein Gegenüber Jan Wüst legte da sogar noch eine Schippe drauf und avancierte mit seinen Paraden zum Matchwinner des Abends. Dadurch wenig Tore, aber trotzdem eine intensive und spannungsgeladene Partie. In der ersten Spielhälfte hatten die Gastgeber nur beim 5:3 (Träger, 10.) und 9:7 (Schuster, 26.) die Nase zweimal mit zwei Toren vorne, es dominierte die Defensive.
Nach dem Seitenwechsel übernahm die Bundesligareserve zunächst die Initiative. Pohlheim hatte im Angriff eine hohe Fehlerquote, Wetzlar setzte sich ab. Lennart Lauber traf per Strafwurf zur 12:9- Führung (35.), fünf Minuten später gelang Spielmacher Lukas Gümbel der 16:12-Vorsprung für die Grünhemden, Pohlheim wackelte, fand aber die richtige Lösung. Wie schon zuletzt im Spiel in Groß-Umstand brachte Trainer Jens Dapper den siebten Feldspieler und belebte damit den Angriff der Gastgeber entscheidend.
Jonas Schleenbecker markierte den 16:16-Ausgleich (46.) – es begann eine mitreißende Schlussphase. Lukas Gümbel legte noch einmal vor zum 16:17, und es brauchte drei lange Minuten, ehe Jonas Schuster den Ausgleich erzielte und Niclas Florian die Führung für die Hausherren beim 18:17 (50.) zurückeroberte. Es folgte ein harter und verbissener Kampf auf beiden Seiten. Beide Torhüter standen im Mittelpunkt und nagelten ihr Gehäuse praktisch zu. Pohlheim agierte mit der etwas besseren Physis. Drei Minuten vor dem Abpfiff erzielte Max Rühl das letzte und wichtigste Tor des Abends zum 20:19-Endstand für das Dapper-Team.
Pohlheim entschied das packende Derby letztendlich nicht einmal unverdient für sich. So sah es auch Gäste-Cotrainer Hendrik Schaus: „Ich denke, der Pohlheimer Sieg geht in Ordnung, unsere Chancenauswertung insgesamt war schlecht, mit 19 Toren auswärts gewinnt man kein Spiel.“ Jens Dapper sah dies ähnlich: „Wir haben uns den Erfolg hart erarbeitet, der siebte Feldspieler bedeutet immer ein hohes Risiko und wurde wieder belohnt. Es war das Spiel der Abwehrreihen und der beiden Torhüter, wobei Jan Wüst sensationell gehalten hat.“
Pohlheim: Schlegel, Wüst; Niclas (1), Sayler (1), Rühl (3), Schleenbecker (4), Schuster (2/1), Erdmann, Drommershausen, Träger (5), Wagner (4), Ohrisch.
Wetzlar: F. Gümbel, Klimpke; Ludwig (1/1), Kraft (3/1), J. Wallwaey (4), L. Gümbel (5), Weimar, Lindenstruth, Lauber (2/2), Okpara (1), Schwalbe (2), L. Wallwaey, Reuschling, Agel (1).
Schiedsrichter: Heinzel/Wieprecht (Wallau/Massenheim) – Zuschauer: 520 – Zeitstrafen: 4:4 Minuten – Siebenmeter: 2/1:6/4.