HSG Pohlheim beendet die Durststrecke

Die HSG Pohlheim hat ihre Durststrecke in der Handball-Oberliga Hessen beendet und den Tabellendritten vom TV Kirchzell verdient mit 25:23 (10:11) niedergerungen.

Erleichterung bei den Verantwortlichen auf der Bank und auch beim Pohlheimer Anhang auf den Zuschauer-Rängen, deren Gemüt in den letzten fünf Spieltagen doch arg strapaziert wurde. Da stimmten wieder Einsatz und Kampf, vergessen die desaströse Niederlage zuletzt beim Tabellenführer HSG Wetzlar U23. Die 250 Zuschauer in der Sporthalle Holzheim fühlten sich an die starke Vorrunde ihrer HSG-Mannschaft erinnert.

Auch ohne Max Rühl, der nach seinem Muskelfaserriss zwar auf der Bank Platz nahm, aber noch nicht in das Geschehen eingreifen konnte, merkte man den Schützlingen von Trainer Jens Dapper an, dass sie gewillt waren, den Schalter umzulegen. »Wir wollten unserem fantastischen Zuschauern etwas zurückgeben und haben den Kampf angenommen«, so die Erklärung des Pohlheimer Coachs nach der Partie.

Spiele werden in der Abwehr gewonnen, so eine alte Handballerweisheit, und die erwies sich an diesem 23. Spieltag als ein Garant für den elften Pohlheimer Erfolg in der so langsam zu Ende gehenden Spielzeit 2017/18.

Als Spielmacher Lukas Drommershausen nach einer Viertelstunde sich energisch durchtankte und zum 7:4 vollstreckte, ging schon ein erstes Raunen durch die Halle. Aber die starke Anfangsphase wurde getrübt durch die nun viele liegengelassenen Chancen. Gleich zwei Strafwürfe binnen fünf Minuten darunter, die Blau-Weißen hätten sich deutlicher absetzen müssen. So hielten die starken Gäste den Anschluss, übernahmen sogar beim 11:10 zwei Minuten vor der Pause erstmals die Führung.

Schleenbecker trifft

Pohlheim nahm den Kampf an, der zweite Durchgang glich einem dramatischen Ringen auf Augenhöhe zwischen den Mittelhessen und den Nordbayern – und bot beim 23:22 fünf Minuten vor dem Ende weiterhin Höchstspannung pur.

Lukas Drommershausen erhöhte auf 24:22, noch zwei Minuten Restspielzeit, und Johannes Träger handelte sich eine letzte Zeitstrafe ein. Der Drittligaabsteiger versuchte es mit der Brechstange, Pohlheims Abwehrbollwerk musste das 24:23 durch Jonas Wuth noch hinnehmen, aber in Unterzahl löste Jonas Schleenbecker mit einem Kraftakt und seinem Treffer zum 25:23 Endstand die Spannung – und die Durststrecke war beendet.

Jens Dapper erklärte nach der Partie sichtlich erleichtert: « Das tut der Seele gut und ist natürlich wichtig für die Mannschaft. Heute waren die Zuschauer der siebte Feldspieler und haben uns zum Sieg getragen. Wir wollen in den nächsten Spielen gegen Hünfeld und Vellmar unsere Leistung stabilisieren, dann kommt das Nachholspiel gegen Kleenheim, da wollen wir noch was reißen.«

HSG Pohlheim: Schlegel, Wüst; Niclas (4), Lex (1), Sayler, Drommershausen (6), Rühl, Schleenbecker (3), Erdmann (4), Wenzel, Ohrisch, Träger (5), Wagner (2/1).

TV Kirchzell: Eul, Jörg, Kiss; Schneider, Polixenidis (4), Wuth (5), Gläser (3), David (3), Punda (5/1), Breunig, L. Häufglöckner, Heinrich, Schnabel (1), Horak (2).

Im Stenogramm: Schiedsrichter: Osternig/Schäfer (Dornheim/Groß-Gerau). – Zuschauer: 250. – Zeitstrafen: 10-8 Minuten. – Siebenmeter: 4/1-2/1.(Quelle: Alsfelder Allgemeine, Von Ditmar Kartak)