Happel leitet Wende ein

Die Oberliga-Handballer der HSG Pohlheim bleiben in eigener Halle ungeschlagen. Sie bezwangen am Samstag die MSG Umstadt/Habitzheim mit 24:21 (10:13). Nach schwachen ersten 30 Minuten steigerten sich die Schützlinge von Trainer Jens Dapper im zweiten Durchgang zusehends, übernahmen die Kontrolle über Spiel und Gegner, um am Ende ihren fünften Saisonerfolg unter Dach und Fach zu bringen.

Lange brauchten die Mittelhessen, um in die Partie zu finden. Dabei war vor allem die erste Halbzeit nicht nach dem Geschmack von Trainer Dapper, der wie die 150 Zuschauer in der Holzheimer Sporthalle vor allem im Angriff eine hohe Fehlerquote seiner Mannschaft zur Kenntnis nehmen musste. Da waren die Gäste zunächst noch besser aufgestellt, diktierten das Geschehen und nahmen zur Pause beim 13:10 einen verdienten Drei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine.

Bis Minute 37 und der 17:15-Führung durch Tom Seifert für die MSG hielt die Dominanz der Südhessen an, ehe Lukas Happel mit zwei sehenswerten Treffern vom Kreis zum 17:17 die Wende einleitete. Als dann Jan Wüst im Pohlheimer Gehäuse einen Strafwurf von Gäste-Spielmacher David Acic parierte und im Gegenzug Kapitän Johannes Träger in eigener Unterzahl die 18:17-Führung für seine Farben herauswarf, brachen alle Dämme. Umstadt/Habitzheim war nun völlig von der Rolle, blieb für die nächsten 16 Minuten torlos, die HSG Pohlheim spielte sich in einen Rausch. Max Rühl und sein Treffer zur 22:17-Führung zehn Minuten vor dem Abpfiff ließen schon keine Zweifel mehr aufkommen, wer das Parkett als Sieger verlassen würde, auch wenn die Partie durch die schwache Schiedsrichterleistung in den Schlussminuten wieder merklich abflachte. Eine starke Abwehrleistung mit einem starken Wüst dahinter ließen nichts mehr anbrennen. Pohlheim hielt Umstadt weiter auf Distanz und gewann verdient mit 24:21.

MSG-Spielertrainer Marko Sokicic suchte nach Erklärungen für den Einbruch seiner Mannschaft: »Unser 3:2:1-System hat lange gut funktioniert, hat aber viel Kraft gekostet und unsere Wechselmöglichkeiten sind derzeit doch beschränkt«, sagte er. Dapper dagegen war zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: »Mit Emotionen kann man ein Spiel gewinnen. Was letzte Woche in Hüttenberg gefehlt hat, haben wir heute gezeigt. Wie wichtig es ist, einen gelernten Kreisläufer dabei zu haben, hat heute Lukas Happel bewiesen, seine Tore haben uns nach vorne gepuscht.«

Pohlheim: Schlegel, Wüst; N. Happel (5), Fischer, Weisel, Sayler (1), Rühl (5/3), Schleenbecker (2), Erdmann, Drommershausen (1), Funck (2), L. Happel (2), Kreß, Träger (6).

Umstadt: Bolling, Lang; Kemper, Lubar (4), Jus. Kraus (6/1), Acic (3/1), Jos. Kraus, Göttmann (1), Schevardo (3), Seifert (4), Sokicic.

Im Stenogramm: Schiedsrichter: Mäkitalo/Schäfer (Glashütten/Wiesbaden). – Zuschauer: 150. – Zeitstrafen: 6:4 Minuten. – Siebenmeter: 3/3:4/2. (Quelle: Alsfelder Allgemeine, Ditmar Kartak, Foto: ras)