Es kommt knüppeldick

Für die heimischen Mannschaften in der Handball-Oberliga kommt es am bevorstehenden Wochenende knüppeldick. So erwartet Schlusslicht TV Hüttenberg U23 mit der ESG Gensungen/Felsberg den aktuellen Rangvierten, der unbedingt einen Sieg benötigt, um vielleicht doch noch ins Titelrennen eingreifen zu können. Die Hüttenberger müssen ihrerseits unbedingt gewinnen, wollen sie die vage Hoffnung auf den Klassenerhalt wahren.

Bei der seit acht Spielen ungeschlagenen SG Rot-Weiß Babenhausen ist die HSG Wettenberg zu Gast, die mit einem Erfolg den Anschluss an die erweiterte Spitzengruppe aufrechterhalten kann. Der HSG Pohlheim, die im Kampf um den Klassenerhalt weiterhin eifrig Punkte sammeln muss, steht der schwere Gang nach Südhessen zur HSG Groß-Umstadt/Habitzheim bevor.

Auch die HSG Kleenheim-Langgöns hat keine leichte Aufgabe vor der Brust; die Mannschaft ist bei der MT Melsungen II zu Gast. Die Nordhessen liegen auf dem viertletzten Platz, brauchen daher dringend Punkte, hinterließen am letzten Wochenende beim 22:23 als Gast des TV Kirchzell aber einen guten Eindruck. Übrigens, alle Spiele mit heimischer Beteiligung finden am Sonntag statt.

Da in dieser Saison der Oberliga-Meister nicht automatisch in die 3. Liga aufsteigt, sondern Aufstiegsspiele gegen den Meister Rheinland/Pfalz/Saarland bestreiten muss und hier vermutlich auf den starken TV Hochdorf treffen wird, dürfte die Zahl der Absteiger wohl erst nach dem dritten Mai-Wochenende, also zwei Wochen nach dem regulären Saisonende feststehen. Im Augenblick wird mit vier Absteigern gerechnet. Und das hat auch Auswirkungen auf die darunter liegenden Spielklassen.

TV Hüttenberg U23 – ESG Gensungen/Felsberg (So., 16 Uhr/Sporthalle Hüttenberg): »Gensungen/Felsberg war für mich vor Saisonbeginn gemeinsam mit dem TV Kirchzell ein Titelanwärter«, erklärt Hüttenbergs Trainer Torsten Menges, für den es dann überraschend war, dass Gensungen in den vergangenen Wochen gegen Wiesbaden eine Heimniederlage bezog und das Derby in Melsungen abgab. Allerdings hat Gensungen/Felsberg am Wochenende gegen Münster knapp gewonnen und ist noch nicht ganz aus dem Titelrennen. Entsprechend dürfte die Mannschaft am Sonntag in Hüttenberg auftreten. Die Hüttenberger werden in dieser Partie auf Sasa Cosic und Tim Lauer verzichten. Für Menges ist übrigens »die Trainingsbeteiligung total unbefriedigend«. So sei es wegen der geringen Beteiligung gar nicht möglich, zum Beispiel Automatismen einstudieren zu können. Keine guten Voraussetzungen, gegen die starken Nordhessen zu bestehen.

MT Melsungen II – HSG Kleenheim/Langgöns (So, 17 Uhr/Stadtsporthalle Dreuxallee): »Melsungen spielt in der letzten Zeit sehr stark auf«, warnt HSG-Trainer Matthias Wendlandt seine Spieler. »Die Mannschaft hat beim TV Kirchzell nur knapp verloren und zu Hause im Derby gegen Gensungen/Felsberg gewonnen.« Die Nordhessen sind nach Auffassung von Matthias Wendlandt in der Abwehr wesentlich stärker geworden und haben mit dem Winterneuzugang Marian Seibert einen sehr torgefährlichen Spieler dazu bekommen. »Auch wenn die Melsunger jetzt ein bisschen Luft nach hinten haben, werden sie bestimmt richtig kämpfen«, vermutet der Kleenheimer Coach und kündigt an: »Bei uns werden einige Akteure nicht spielen können. Es fehlen Moritz Schäfer, Micha Wiener, Jörg Müller sowie wahrscheinlich auch Alex Faatz und Konstantin Wolf.«

Rot-Weiß Babenhausen – HSG Wettenberg (So., 18 Uhr/Sporthalle Joachim-Schumann-Schule): »Babenhausen hat einen Lauf – 15:1 Punkte«, stellt Wettenbergs Trainer Axel Spandau vor der Partie am frühen Sonntagabend fest. Die letzte Niederlage musste die Mannschaft am 2. Dezember bei der HSG Kleenheim-Langgöns hinnehmen. »Die wichtigsten Akteure verlassen den Verein, seitdem läuft’s«, weiß der HSG-Coach. »Simon Brandt auf der Position Rückraum Mitte ist ein Wackelkünstler, der sehr torgefährliche Felix Mann auf Rechtsaußen ist wieder dabei, Lucas Eisenhuth auf Linksaußen ebenso. Mit Lukas Schmidt verfügt Babenhausen im Rückraum über einen Allrounder«, charakterisiert Spandau einige Aktivposten der Rot-Weißen, die »eine aggressive 6:0-Deckung spielen und ähnlich strukturiert« wie die HSG Wettenberg sind. In personeller Hinsicht sieht es nach Aussage des Trainers wie in der vergangenen Woche aus. »Wir wollen eine Überraschung schaffen«, wünscht sich der Coach für die Partie in Babenhausen.

MSG Umstadt/Habitzheim – HSG Pohlheim (So., 18 Uhr/Heinrich-Klein-Halle Groß-Umstadt): »Wir haben zu Hause gegen Groß-Umstadt gewonnen«, macht Pohlheims Trainer Jens Dapper seiner Mannschaft Mut. Seine Mannschaft weiß also, wie die »sehr offensive 3:2:1-Deckung der Groß-Umstädter zu knacken« ist. In der Fremde freilich ist die Aufgabe doppelt schwer. Allerdings weiß Dapper auch, dass »wir seit Januar eine aufsteigende Tendenz vorweisen« und aus den letzten fünf Spielen 7:3 Punkte geholt haben. Dennoch befindet sich die HSG Pohlheim weit davon entfernt, sich in Sicherheit wiegen zu können. Die Mannschaft liegt zwei Punkte vor den mutmaßlichen Abstiegsplätzen. Das bedeutet: Jeder Punkt zählt. Und Punkte, die man eigentlich gar nicht auf der Rechnung hatte, sind doppelt wertvoll. »Das Gerippe steht«, umschreibt Dapper die Planungen für die kommende Saison, in der er als Trainer und auch Andreas Lex als »Co« in diesen Funktionen weiterhin für die HSG Pohlheim tätig sein werden. (Quelle: Gießener Allgemeine, Harold Sekatsch)