Einstellung stimmt bis zum Schluss

OBERLIGA MÄNNER HSG Pohlheim erkämpft im letzten Saisonspiel Auswärtssieg in Wiesbaden / Zweitbeste Abwehr der Liga

WIESBADEN – (dk). Auch am letzten Spieltag der Oberliga Hessen zeigte sich die HSG Pohlheim in bester Spiellaune und entführt nach einem intensiven und torreichen Spiel beide Punkte beim 28:31 (12:14) von der HSG Wiesbaden. Entscheidend war einmal mehr eine starke Schlussoffensive der Mittelhessen nach ausgeglichenem Spielverlauf, die den Zeiger zugunsten des Tabellendritten ausschlagen ließ.

VfR/Eintr. Wiesbaden – HSG Pohlheim 28:31

Dabei befand sich die Truppe von Trainer Jezewski in Personalnot, mit Jan Wüst stand nur ein Torhüter zur Verfügung, Max Rühl und Dennis Weisel waren ebenso nicht mit dabei. Da ließ sich vorsorglich Co-Trainer Heiki Jakobi auf den Spielberichtsbogen eintragen, musste dann aber doch nicht aktiv ins Spielgeschehen eingreifen. Denn die nur knapp 150 Zuschauer am Elsässer Platz in Wiesbaden sahen einen frech aufspielenden Gast. Chris Grundmann eröffnete mit einem Doppelschlag und der damit verbundenen 2:0 Führung den Torreigen.

Der Drittligaabsteiger merkte also schnell, dass sein letztes Heimspiel vor eigenem Publikum kein Selbstläufer werden würde und war gefordert. Beim 5:3 und 7:5 schienen die Gastgeber noch mit leichtem Vorteil, aber Mischa Schneider stellte beim 7:7 (13.) den Ausgleich wieder her. Bis zum 10:10 spielten beide Teams auf Augenhöhe. Wieder war es Grundmann, der mit zwei sicher verwandelten Strafwürfen und dem 10:13 (25.) Zwischenstand seine Farben auf Distanz brachte und auf eine 14:12 Pausenführung zusteuern ließ.

Aber nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren durch Max Keller den 14:14-Gleichstand wieder erreicht und bis zum 26:26 (55.) glich die Partie nun einem offenen Schlagabtausch. In der spannenden Schlussphase bewiesen die Gäste dann bessere Nerven und erzielten die entscheidenden Tore. Einem Doppelpack von Spielmacher Andreas Lex folgte ein sehenswerter Treffer von Pascal Ohrisch, und die Mittelhessen hatten zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff beim 29:16 einen Drei-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Eine Zeitstrafe gegen Stefan Corazolla brachte dann die endgültige Entscheidung, Pohlheim hatte keine Mühe, den Vorsprung zu halten und die Partie für sich zu entscheiden.

Pohlheims Trainer Tomasz Jezewski war denn auch rundum zufrieden: „Wir haben auch am letzten Spieltag die richtige Einstellung und den nötigen Einsatz gezeigt – und ich denke auch verdient hier gewonnen.“ Die HSG steht am Saisonende auf Tabellenplatz drei und stellt die zweitbeste Abwehr der Liga, aber im Angriff mit 710 geworfenen Toren nimmt die Spielgemeinschaft nur Platz zehn ein. Das will der Übungsleiter in der neuen Saison verbessert sehen.

Wiesbaden: Weißbrod, Kunkel; Burghard (6), Schubert, Corazolla (2), K. Fuhrig (2), Garbo (1), Kaplan (2), Dottorello, Kretschmann (5), Pareigis (1), Schuhmacher (4/2), Kellner (4), Dietz (1).
Pohlheim: Wüst ; Heil (4), N. Happel, Döhnicke (2), Schneider (2), Schäfer, Erdmann (5), Jakobi, Hirz, Lex (5), Ohrisch (1), Träger, Grundmann (12/7).
SR: Börner/Wiegelmann (Großkrotzenburg/Niederrodenbach) – Zuschauer: 150 – Zeitstrafen: 6/6 Min – Siebenmeter: 3/2-8/7.