(mol). Nur eine einzige Partie hält das Wochenende in der Männerhandball-Oberliga Hessen parat, aus heimischer Sicht hat es diese allerdings in sich. In einem Duell zweier Teams aus dem Gießener Handballbezirk wird die HSG Kleenheim-Langgöns in einem Nachholspiel am Freitagabend (20.15 Uhr) in der heimischen Weidig-Sporthalle versuchen, der favorisierten HSG Pohlheim ein Bein zu stellen und wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln.
Vier Niederlagen stehen für die Kleebachtaler in diesem Jahr zu Buche, was zuletzt das Abrutschen auf den vorletzten Platz bedeutete. Nach dem 23:25 in Hanau II kamen die folgenden drei Schlappen allerdings gegen drei »Großkopferte« aus den Top Vier zustande. Nun wartet der Tabellenfünfte, doch obwohl das Team von Julian Reusch ob der Ausgangslage nichts zu verschenken hat, sieht der HSGKL-Coach die Rollen klar verteilt. »Wir sind schon der Underdog in dieser Partie und Pohlheim ist der Favorit, weshalb wir befreit und ohne Druck aufspielen können. Trotzdem sind Derbys immer etwas Besonderes und ein absolutes Highlight. Daher wird es vor allen Dingen darauf ankommen, alles an Emotionen und Leidenschaft in dieses Spiel einzubringen. Das Wichtigste ist, dass die heimischen Zuschauer, von denen sicherlich viele in der Halle sein werden, danach sagen können, dass wir wirklich alles gegeben haben. Ob immer alles klappt, steht auf einem anderen Blatt«, so Reusch, der aber natürlich auch um die Qualitäten der Pohlheimer weiß. »Sie haben eine sehr erfahrene Truppe, und für den einen oder anderen ist es ja das letzte Derby. Und das wollen sie sicherlich nicht verlieren!«
Die Pohlheimer reisen wie eingangs erwähnt als Tabellenfünfter zum Derby und konnten zuletzt zwei Siege feiern. Am vergangenen Freitag gelang gegen die HSG Hanau II (33:27) auch endlich der erste Heimsieg des Jahres. Mario Weber weiß aus langjähriger Erfahrung aber genau, dass es in der Weidig-Sporthalle im wahrsten Sinne des Wortes bei Null losgeht. »Wir freuen uns auf das Duell vor großer Kulisse, wissen aber auch, dass Derbys oft ihre eigenen Gesetze haben und Kleinigkeiten entscheiden können. Kleenheim-Langgöns stellt in fast jedem Spiel eine sehr gute unangenehme Abwehr und hat mit Hendrik Naß einen sehr guten Torwart. Hier müssen wir diszipliniert spielen, brauchen einen guten Rückzug und hinten eine kompakte. offensiv ausgerichtete Deckung. Wer kühlen Kopf bewahrt und seine Leistung am besten auf die Platte bringt, wird das Spiel gewinnen«, glaubt der Pohlheimer Coach. In dessen Team hatte sich unter der Woche eine Krankheitswelle breitgemacht, sodass nur Training in kleineren Gruppen möglich war. Dennoch hofft Weber, am Freitag alle Mann an Bord zu haben.
Neben der Tabellenplatzierung spricht im Übrigen auch die Bilanz der letzten Partien für die Pohlheimer. Diese konnten nämlich nicht nur das Hinrundenspiel Mitte September mit 24:20 für sich entscheiden, sondern auch die beiden Duelle in der letzten gemeinsamen Spielzeit 2021/22 (23:14 in Holzheim, 32:27 in Oberkleen). Aus personeller Sicht können wohl beide Teams – von Langzeitverletzten abgesehen – aus dem Vollen schöpfen.