Stefan Lex schließt sich HSG Pohlheim an

Erstligaerfahrener Linkshänder beendet Laufbahn im Profi-Handball

Pohlheim. Für Stefan Lex schließt sich ein Kreis. „Bei der HSG Pohlheim habe ich meine ersten Gehversuche im Aktiven-Bereich gemacht, bei der HSG Pohlheim mache ich meine letzten Gehversuche.“ Während der Handball still ruht und niemand eine verlässliche Aussage über den Beginn und das Aussehen der nächsten Saison 2020/21 machen kann, meldet Männer-Oberligist HSG Pohlheim einen spektakulären Neuzugang: Stefan Lex, einen erst- und zweitligaerfahrenen Linkshänder, der bis zum Abbruch dieser Spielzeit das Trikot des Zweitligisten ASV Hamm trug und mit um den Aufstieg in die Eliteliga spielte.

Die Aussage des aus Butzbach-Kirch-Göns stammenden Lex überrascht insofern etwas, da in der sportlichen Vita des 30-Jährigen die HSG Pohlheim eigentlich gar nicht auftaucht. Denn nachdem der bei der HSG Kirch-/Pohl-Göns früh als Talent erkannte Handballer seine weiteren Jugendjahre bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen gespielt hatte, wechselte er zu Beginn der Aktiven-Laufbahn zum Nachbarn TV Hüttenberg, für den er von 2008 bis 2013 aktiv war. Doch in den ersten beiden Runden war Lex mit einem Zweitspielrecht für die HSG Pohlheim in der Regionalliga versehen, wo er einerseits wertvolle Erfahrungen sammelte, andererseits zu einem der Leistungsträger avancierte.

Von 2013 bis 2016 spielte Lex bei der TSG Friesenheim, danach zwei Jahre beim HSC Coburg und seit 2018 beim ASV Hamm. „Ich habe immer in der ersten oder zweiten Liga gespielt, und in der zweiten Liga immer in guten und anspruchsvollen Mannschaften“, lautet der Rückblick des Linkshänders, der nicht mehr glaubt, dass diese Saison noch einmal angepfiffen wird. Schon bevor die Corona-Krise ausbrach, hatte er beschlossen, mit dem Profi-Handball aufzuhören, zumal sich die Hammer für die Spielzeit 2020/21 für einen anderen Linkshänder im rechten Rückraum entschieden hatten.

Da passte es, dass er die ganzen Jahre weiter einen guten Draht zu Harald Gorldt von der HSG Pohlheim gepflegt hatte. Und da er sich noch fit fühlt („Außer einem Mittelfußbruch war ich in meiner Karriere glücklicherweise verletzungsfrei“), kam ihm ein Engagement beim mittelhessischen Oberligisten gerade recht. „Ein bisschen Ehrgeiz ist noch da“, sagt er schmunzelnd. Und da er sich im Blick auf seine berufliche Zukunft in der Heimat selbstständig machen will, konnten ihm Gorldt und der ehemalige HSG-Vorsitzende Horst-Günter Schmandt entsprechend behilflich sein. Denn auch seine Frau Lea will wieder als Lehrerin arbeiten. Um den anderthalb Jahre alten Filius Linus können und wollen sich verstärkt die Großeltern in Kirch-Göns kümmern.

Zum Wechsel beigetragen hat, dass der ältere Lex-Bruder Andreas, mit dem er bereits beim TV Hüttenberg gemeinsam in der Mannschaft stand, bei den Pohlheimern als spielender Co-Trainer (neben Chefcoach Jans Dapper) tätig ist.

Über die Ziele für die neue Saison will Stefan Lex keine großen Worte machen. „Die Pohlheimer Mannschaft hat bis zum Abbruch eine starke Runde gespielt (bis dahin stand sie auf Tabellenplatz zwei, Anm. d. Red.). Sie bleibt weitgehend zusammen. Und ich will nicht irgendwo im unteren Mittelfeld spielen“, meldet er seine Ambitionen bereits an. Auch wenn noch nicht klar ist, wann und wo es mit der Runde 2020/21 weitergeht.(Von Albert Mehl)