Anzeigetafel ist bald Nebensache

Oberliga: HSG Pohlheim erfüllt auch ohne fünf Stammkräfte problemlos Favoritenstellung

HOLZHEIM (am). In einem Bus mit der Aufschrift „Osthessen-Express“ waren die Handballer der HSG Großenlüder/Hainzell zur Oberliga-Partie bei der HSG Pohlheim angereist. Gut möglich, dass sie zur Heimfahrt das „Express“ überklebt haben. Denn die favorisierten Gastgeber hatten in der Sporthalle Holzheim wenig Mühe, mit einem 36:24 (21:10)-Erfolg schon früh für klare Verhältnisse zu sorgen und eventuelle Avancen der Gäste im Keim zu ersticken.

Daran konnte auch die nimmermüde Fankolonie des Aufsteigers nichts ändern, die sich beim 4:4 durch Jonas Goßmann in der achten Minute bereits des letzten Gleichstands erfreuen durfte. Schon drei Minuten später bei einer 9:5-Führung der Gastgeber durch Max Rühl nahm Gäste-Trainer Matthias Deppe notgedrungen seine erste Auszeit. Was aber an der Tendenz der Partie nichts änderte. Spätestens beim 20:8-Vorsprung des Tabellenzweiten zwei Minuten vor dem Gang in die Kabinen war die Anzeigetafel nur noch Nebensache. Und so verfügten die Pohlheimer auch zum Abpfiff beim 36:24-Endstand über zwölf Tore Vorsprung.

Was vor dem Anpfiff nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. Denn mit Torhüter Jan Wüst sowie den Feldspielern Dennis Weisel, Moritz Lambrecht, Florian Niclas und Tom-Marcel Gilbert musste das Pohlheimer Trainergespann Andreas Lex/Jens Dapper gleich fünf Stammkräfte aus unterschiedlichen Gründen ersetzen. Das machte sich dank einer breiten Bank aber nicht nennenswert bemerkbar.

„Aus einer soliden Deckung heraus haben wir das Spiel schnell gemacht“, blickte Torwart Jannik Schlegel zufrieden zurück, wobei er nahtlos an seine zuletzt starken Leistungen anknüpfte. „In der ersten Halbzeit hat auch die zweite Welle gut geklappt. Dadurch sind wir zu einem solch deutlichen Halbzeitergebnis gekommen“, ergänzte er mit Blick auf den 21:10-Zwischenstand nach 30 Spielminuten. Vollauf zufrieden konnten die Gastgeber vor rund 200 Zuschauern aber nicht sein. Hier legte Leon Friedl, mit sieben Toren bester Werfer der Partie, den Finger in die Wunde. „Die zweite Halbzeit war das komplette Gegenteil der ersten. Wir haben fahrig gespielt, viel zu viele technische Fehler gemacht und standen auch in der Abwehr nicht mehr so sicher“, analysierte der junge Mittelmann. Doch am Ende habe sich seine Mannschaft wieder etwas gefangen und „trotzdem hoch gewonnen, das Ergebnis passt“, wusste auch er, dass der HSG Großenlüder/Hainzell der Express abhandengekommen war.

Pohlheim: Schlegel, Neul; Friedl (7), N. Happel (4), Peppmöller (2), Rühl (5/1), Lex (5), Drommershausen (2), L. Happel, Kammer (1), Kludt (3), C. Träger (2), J. Träger (2), Wagner (3).

Großenlüder: Stradtmann, Decher; Sippel (1), Deppe (1), L. Münker, Goßmann (4), B. Dimmerling (4), Koch, S. Münker, Malolepszy (5/1), L. Dimmerling (1), Blinzler (5), H. Dimmerling (3).

Schiedsrichter: Hegebart/Schönberger (Eltville) – Zuschauer: 200 – Zeitstrafen: 2:4 Minuten – Siebenmeter 1/1:2/2.