Abschied mit Toren

(amp). Manche werden es als ein statistisches Nebenprodukt verbuchen, andere dagegen eine besondere Bedeutung darin sehen. Für viele unter den über 400 Zuschauern war es die berühmte Kirsche auf der Sahne: Beim 29:22 (16:11)-Erfolg der HSG Pohlheim im letzten Heimspiel der Saison 2023/24 in der Handball-Oberliga gegen die TSG Offenbach-Bürgel gingen gleich zwölf Treffer auf das Konto der vier Akteure, die den Blau-Weißen in der nächsten Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen.

Und für ganz besonderen Glanz sorgte Torhüter Jan Wüst, der zweimal in das leere gegnerische Gehäuse traf. Vier Treffer steuerte Max Rühl bei, drei Stefan Lex und ebenfalls drei Nikolas Happel. Sie wurden zusammen mit Co-Trainer Andreas Lex nach der Partie verabschiedet.

Mit dem letztendlich klaren Heimerfolg mehrten die Blau-Weißen die Hoffnung, in der Abschlusstabelle der laufenden Runde auf dem fünften Tabellenplatz landen zu können. Am nächsten Samstag geht es noch zum TV Hüttenberg U23. HSG-Trainer Mario Weber jedenfalls freute sich nach der Partie, dass seine Truppe gegen den Tabellennachbarn wieder einmal für einen Höhepunkt gesorgt hatte, gerade direkt nach der blamablen 26:28-Niederlage in Bruchköbel eine Woche zuvor.

Sorgenfalten durfte sich Weber eigentlich nur in den ersten Minuten machen. Denn als Malvin Werth zum ersten Mal für die Pohlheimer Farben ins Tor traf, waren schon 4:05 Minuten gespielt und hatten die Gäste bereits drei Treffer erzielt. Doch aus dem 1:3-Rückstand machten die Blau-Weißen schnell ein 3:3 durch Stefan Lex (9.) und gingen beim 5:4 durch ein Gegenstoßtor von »Nicki« Happel anderthalb Minuten später erstmals in Führung. Diesen Vorsprung gaben die Hausherren nicht mehr ab. Zum Seitenwechsel hatten sie sich beim 16:11-Zwischenstand schon ein beruhigendes Polster verschafft. Sie standen in der Abwehr gut und fanden im Angriff immer wieder den richtigen Zugriff.

Da aber die Offenbacher in den zweiten 30 Minuten kämpferisch nicht aufsteckten und vieles probierten, um noch einmal aufzuschließen (aber nie näher als auf drei Tore herankamen), wurde es nicht langweilig in der Sporthalle Holzheim, auch wenn die Pohlheimer mit einer starken Mannschaftsleistung ihren Vorsprung sicher behaupteten. Und als Jan Wüst dreieinhalb Minuten vor Schluss mit seinem zweiten weiten Torwurf den 28:20-Zwischenstand markierte, war spätestens die letzte Hoffnung auf Zählbares beim TSG-Anhang dahin. Bei der HSG Pohlheim konnten schon die Vorbereitungen für die Verabschiedungszeremonie gestartet werden.

Pohlheim: Wüst (2), Schlegel; Dönges, Friedl (4/1), N. Happel (3), Anhäuser, Rühl (4), Lex (3), Gilbert (1), L. Happel (1), Werth (4), C. Träger, Neul (6/5), Ott (1).

Bürgel: Deiseroth, Gezer; Hoffmann (5), Eck (3), Kosch (1), Gutknecht, Ahouansou (1), Pjanic (1), Lenort, Cohen (1), Schlereth (1), T. Kaiser (4/1), Kreckovic (5).

Schiedsrichter: Fuchs/Hass (Sulzbach/Haibach). – Zuschauer: 430 . – Zeitstrafen: 10:12 Minuten. – Siebenmeter: 5/5:1/1

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