Vier-Tore-Vorsprung fast noch verspielt: Pohlheimer zittern sich noch zum 26:24-Sieg gegen TSG Münster.

KELKHEIM/GIESSEN – (dka). Beide Punkte haben die Oberliga-Handballer der HSG Pohlheim aus der Kelkheimer „Hölle“ entführt. Bei der TSG Münster nahmen sie mit ihrem vierten Auswärtssieg erfolgreich Revanche für die knappe 27:28-Heimspielniederlage in der Vorrunde. Mit 26:24 (13:13) gewannen die Mittelhessen, die in der hektischen Schlussphase mit den stärkeren Nerven und der besseren Übersicht als verdienter Sieger das Parkett verließen und weiterhin den fünften Tabellenplatz innehaben.

Die Voraussetzungen für ein spannendes Duell waren gegeben, die TSG rangiert in der Abstiegszone und braucht jeden Punkt, und die Pohlheimer Spielgemeinschaft hatte nach dem verlorenen Heimspiel noch etwas gut zu machen. Die 150 Zuschauer wurden denn auch nicht enttäuscht, im ersten Durchgang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit ausgeglichenem Spielverlauf, beide Teams agierten auf Augenhöhe und beim 13:13 wurden die Seiten gewechselt.

TSG Münster – HSG Pohlheim 24:26

Pohlheim hatte nach dem Wiederanpfiff aber doch die besseren Lösungen und kreativeren Ideen im Angriff. Ein aktiver Lukas Drommershausen auf der Spielmacherposition setzte die Akzente und die Gäste setzten sich langsam ab. Max Rühl besorgte die 21:17-Führung (46.) für die HSG und Pohlheims Trainer Jens Dapper sah hier einen entscheidenden Faktor: „Wir haben die spielerische Überlegenheit, die sich schon in der ersten Halbzeit andeutete, nun auch in Tore umgesetzt und uns einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeitet, der Grundstock für den Erfolg.“

Die Gastgeber mit dem Rücken zu Wand versuchten alles, Trainer Jens Illner brachte den siebten Feldspieler und damit neuen Wind für die Kelkheimer, der Rückstand schmolz dahin. Der eingewechselte Torhüter Jan Wüst stärkte mit seinen Paraden seinen Vorderleuten den Rücken, aber drei Tore in Folge für den ehemaligen Zweitligisten führte drei Minuten vor dem Ende zum 24:25-Anschlusstreffer durch Sebastian Friemann. Die Halle tobte, aber die Gäste behielten die Nerven, Thimo Wagner erlöste seine Teamkollegen zehn Sekunden vor dem Abpfiff mit dem letzten Treffer zum 26:24-Erfolg.

„Wir wussten, was uns erwartet, Münster braucht jeden Punkt und hat alles versucht. Wir haben diszipliniert gespielt und uns mit vier Toren abgesetzt und in der hektischen Schlussphase die Übersicht behalten, auch wenn es noch einmal knapp wurde. Jan Wüst war uns hier eine große Hilfe. Thimo Wagner hatte die Nerven für den letzten Wurf. Ich denke, dass wir uns die beiden Punkte hart erarbeitet haben.“

Münster: Klein, Spiranec; Kruse (1), Völlger, Höllenbrand (2), Schwarz (7/5), Schreiber (1), Reindl (1), Friemann (1), Dautermann (4), Ikemeyer (3), Jacobi, Nickerl, Schuster (4).

Pohlheim: Schlegel, Wüst; Niclas (1), Lex, Sayler, Drommershausen (4), Rühl (5), Schleenbecker (3), Erdmann (5), Ohrisch (1), Träger (3), Wagner (4/3).

Schiedsrichter: Foucar/Walter (Gelnhausen/Seligenstadt) – Zuschauer: 150 – Zeitstrafen: 4:10 Minuten – Siebenmeter: 5/5:4/3. (Quelle: Gießener Anzeiger)