Schon zur Pause liegt Wettenberg auf Kurs

HSG schiebt sich nach klarem Erfolg in Holzheim auf Rang zwei

HOLZHEIM – (dka). Oberliga-Derby vor 450 Zuschauern in der Holzheimer Sporthalle zwischen der HSG Pohlheim und der HSG Wettenberg – das erste Spiel im neuen Jahr, das letzte Spiel der Vorrunde in Hessens höchster Liga. Eigentlich beste Voraussetzungen für einen interessanten Handballabend, aber es kam anders. Wettenberg entschied mit einem Acht-Tore-Vorsprung schon bis zur Pause faktisch das Derby für sich, am Ende leuchtete dann ein 24:29 (8:16) von der Anzeigentafel. Pohlheim war an diesem trüben und kalten Freitagabend chancenlos.

Waldemar Sayler erzielte in der sechsten Spielminute die einzige Pohlheimer Führung, 2:1 der Spielstand hier, in der Folge aber waren die Gastgeber weit entfernt von ihren eigenen Ansprüchen, aber auch Oberligaansprüchen. Viel zu hoch die Fehlerquote im Angriff, um die Gäste auch nur annähernd in Bedrängnis zu bringen, Wettenberg mit einer stabilen 6:0-Deckung und einem starken Jan Stroh zwischen den Pfosten wurde es leicht gemacht.

Aron Weise im halblinken Rückraum zeigte mit seinem Treffer zum 8:4-Zwischenstand (13.) wo die Reise an diesem Abend hingehen würde. Die Spandau-Truppe hatte dank der besseren Ordnung keine Mühe sich abzusetzen und bestimmte das Spiel. Zu passiv verhielten sich die Pohlheimer auch im Abwehrverhalten, nur eine Zeitstrafe über die gesamte Spielzeit spricht eine deutliche Sprache.

Zur Pause lag die Truppe von Jens Dapper mit acht Toren zurück. Dieser versuchte im zweiten Durchgang, mit einer offensiven 5:1-Deckung und Andreas Lex an der Spitze die Kreise der Wettenberger Rückraumachse zu stören, was zeitweise gelingen sollte. Florian Niclas verkürzte vom Kreis auf 16:20, ein kleiner Hoffnungsschimmer im Pohlheimer Lager. Aber immer wieder leisteten sich die Gastgeber haarsträubende Fehler im Angriff und Jan Stroh zwischen den Pfosten bremste die Aufholjagd der Blau-Weißen. Wettenberg war stets Herr der Lage, Aron Weise und sein 24:18 zehn Minuten vor dem Ende ließen keine Zweifel aufkommen.

Auch der Versuch der Pohlheimer mit einem siebten Feldspieler das Unmögliche doch noch möglich zu machen, blieb erfolglos, Niclas Puhl mit dem 27:19 in der 55. Spielminute unterstrich die Wettenberger Dominanz ein weiteres Mal, der Rest war Ergebniskosmetik. Gästetrainer Axel Spandau gab sich nach der einseitigen Partie in der Analyse erleichtert: „Wir sind total happy über den Erfolg, nach der Weihnachtspause wussten wir nicht so genau, wo wir stehen. Die aggressive 6:0-Deckung in der ersten Hälfte und natürlich Jan Stroh im Tor waren unsere Matchwinner.“ Pohlheims Coach Jens Dapper suchte natürlich Gründe für die katastrophale erste Spielhälfte: „Wir hatten in der Winterpause mit einigen Verletzungen zu tun und konnten so nicht unser Trainingsprogramm abarbeiten. Die acht Tore waren dann einfach zu viel, wir haben im zweiten Durchgang alles probiert, aber es war einfach nicht unser Tag.“

Pohlheim: Schlegel, Wüst (1), Mountopoulos; Niclas (4), Lex, Sayler (3), Drommershausen (1), Rühl (3), Schleenbecker, Schuster, Kammer, Kreß, Träger (4), Wagner (8/4).

Wettenberg: Dellner, Stroh; N.Puhl (3), Becker, Olbert (4), S.Puhl (5), Warnke (5/2), Schneider, Henkel (1), Köhler (3), Kneissl, Kühn (1), Foos (1), Weise (6).

Sr.: Budde/Ehlert (Groß-Rohrheim/Gensheim); Zuschauer: 450; Zeitstrafen: 2/12 Min; Siebenmeter: 6/4 – 2/2. (Quelle: Giessener Anzeiger)