Oberliga-Handballer der HSG Pohlheim in der Grundschule

Von Roger Schmidt

Die Handballer der HSG Pohlheim gehen in die Schule. Allerdings nicht zum Nachsitzen, sondern sie wollen bei Grundschülern Interesse und vielleicht sogar Begeisterung für den Handballsport wecken. Dazu sind mit Johannes Happel und Johannes Träger zwei Spieler der Oberliga-Mannschaft in der Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen der Limesschule in Watzenborn-Steinberg sowie der Regenbogenschule Holzheim aktiv. Mit der Kooperation im Rahmen des »Paktes für den Nachmittag« von Landesregierung und Landkreis, gehen die Handballer damit neue Wege auf der Suche nach Nachwuchs.

Kinder und Jugendliche kommen nicht mehr automatisch zu den Sportvereinen, stellten HSG-Jugendkoordinator Tino Beutel und Fördervereinsvorsitzender Patrick Marsteller bereits in den vergangenen Jahren fest. »Wir stehen als Mannschaftssportart im Wettbewerb zum großen Freizeitangebot, das heute den jungen Leuten geboten wird.« Das sich mit Happel und Träger zwei namhafte Spieler aus den eigenen Reihen über ihre sportlichen Aktivitäten hinaus für die HSG mit einem Unterrichtsangebot engagieren, ist eine tolle Sache, finden die beiden. Dass ihr Konzept bei den Verantwortlichen in den Schulen gut ankam, bestätigt Karin Brück-Böttcher, Konrektorin der Limesschule, Als Lehramtsstudenten seien die beiden Handballer bestens geeignet und hoch motiviert.

In den ersten Stunden hätten die beiden Handballer bereits gute Erfahrungen gemacht. Jeweils eine Stunde, immer mittwochs und donnerstags, betreuen sie nun zwei Gruppen von Grundschülern von sechs bis zehn Jahren. Ziel sei es, den Kindern zunächst Lust an der Bewegung zu machen. Das ist heute im Internet-Zeitalter nicht mehr selbstverständlich, so die Erfahrungen der angehenden Pädagogen. Vor allem bei der Koordination von Körper und Geist gebe es Mängel. »Wenn der Ball ins Spiel kommt, sind alle begeistert«, hat Happel beobachtet. Davor sei aber wichtig, dass die Kinder zunächst zur Ruhe kommen. Dazu gebe es zu Beginn der Stunde das Ritual des Sitzkreises. Alleine in der Limesschule sind bereits 25 Kinder beteiligt, sagt Brück-Böttcher.

Zusätzlich zur Kooperation mit den Schulen hat die HSG zu Beginn des Jahres die Initiative »K17+« ins Leben gerufen. Diese baut auf die zielorientierte Förderung von Jugendspielern – neben dem Sport – in Schule und Beruf. »Die Anforderungen steigen überall, dabei wollen wir unsere Nachwuchsspieler unterstützen. Mit Partnern bieten wir schulische und sportliche Förderung und zudem eine Laufbahnberatung durch Sponsoren an. All dies dient der Persönlichkeitsentwicklung, unterstreicht die soziale Komponente unserer Nachwuchsarbeit und ist ein Zukunftsbaustein für die HSG Pohlheim und damit den Handballsport insgesamt«, erklären Marsteller und Beutel. (Quelle: Gießener Allgemeine Roger Schmidt)