Beide Teams wollen Wiedergutmachung

Von Harold Sekatsch

Einen leichten Rückschlag erlitten haben am vergangenen Wochenende die Bemühungen der SG Kleenheim und der HSG Pohlheim, sich weit oben in der Tabelle der Handball-Oberliga festzusetzen. Beide mussten Niederlagen hinnehmen, haben aber heute Abend die Möglichkeit, diese ein wenig zu revidieren. Allerdings: Schaffen kann das nur eine der beiden Mannschaften, die sich in der Weidig-Sporthalle Oberkleen gegenüberstehen. Derbytime also, mit einer gut gefüllten Halle ist zu rechnen, die entsprechende Stimmung dürfte sich auch einstellen.

Zufriedenheit herrscht derweil bei Andreas Klimpke, Trainer der HSG Wetzlar U23, dessen Mannschaft trotz personeller Engpässe aus den letzten beiden Spielen vier Punkte holt. Heute ist der Wetzlarer Bundesliganachwuchs bei der HSG Wiesbaden zu Gast, eine knifflige Aufgabe, die mithilfe von Akteuren aus der Bundesliga-A-Jugend gelöst werden soll. Als einzige Mannschaft der Liga musste der TV Hüttenberg U23 noch keinen Verlustpunkt hinnehmen. Allerdings ist der TVH am Samstag bei der TSG Münster zu Gast, die mit dem frischen Wind eines Erfolges in Pohlheim den Aufsteiger erwartet. Das Handball-Wochenende in der Oberliga schließt die HSG Wettenberg am Sonntagabend mit dem Gastspiel bei der SG Rot-Weiß Babenhausen ab.

SG Kleenheim – HSG Pohlheim (Fr., 20 Uhr/Oberkleen): Beide Mannschaften haben am vergangenen Wochenende ihren Nimbus verloren und jeweils knappe Niederlagen bezogen. Und beide Trainer waren »not amused« über die Resultate. Allerdings geben sie sich kämpferisch. So folgerte Kleenheims Coach Johannes Wohlrab aus dem 25:27 bei der HSG Wettenberg: »Nach der bitteren Derbyniederlage haben wir jetzt natürlich etwas gutzumachen. Wir haben gemerkt, dass im Derby 99 Prozent nicht reichen«, stellte er fest und fordert seine Spieler auf: »Wir müssen es schaffen, wieder gut zu decken und in unser Tempospiel zu finden.« Dies allerdings ohne Torben Weinandt, der heute Abend ausfällt.

Unter Umständen könnte der Kleenheimer Trainer im Derby eine Sorge weniger haben, denn Max Rühl, Dreh- und Angelpunkt im Pohlheimer Spiel, ist angeschlagen. »Ob er mitwirken kann, wird sich erst kurz vor dem Spiel entscheiden«, berichtete Pohlheims Coach Jens Dapper. Dapper bezeichnet die Niederlage vor einer Woche gegen Münster zu Recht als »ärgerlich«. »Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel«, wirft er noch einmal einen Blick zurück. In Oberkleen nicht dabei sein werden die verletzten Thimo Wagner und Dennis Weisel. »Es wird wieder eine volle Halle geben«, vermutet Dapper. »Wir freuen uns jedenfalls auf das Derby.« Da wird er sicherlich nicht der einzige sein.

HSG Wiesbaden – HSG Wetzlar U23 (Fr., 20 Uhr/Sporthalle Elsäßer Platz): Mit der Empfehlung eines knappes Sieges am Dienstag in Gensungen gehen die Wetzlarer heute Abend in die Partie bei der HSG Wiesbaden. Wetzlars Trainer Andreas Klimpke bescheinigt seiner Mannschaft in der Partie am Dienstag eine starke Deckungsleistung, auch die Einstellung seiner Schützlinge sei okay gewesen, dennoch hat er keinen Grund, mit allem zufrieden sein. So wird er heute in der Landeshauptstadt auf Dennis Agel und Lukas Wallwaey verzichten müssen; die beiden Akteure aus der »Dritten« hatten bei der U23-Mannschaft angesichts der bestehenden personellen Probleme ausgeholfen, würden sich bei einem weiteren Einsatz aber »festspielen«. Da die Ausfallliste nach wie vor relativ lang ist – fehlen werden Hendrik Schreiber, Tim Rüdiger, Matthias Schwalbe sowie Leon Bremond –, wird Trainer Klimpke den Kader für die Partie in Wiesbaden mit Spielern aus der A-Jugend auffüllen. In Gensungen habe seine Mannschaft im Angriff oft zu statisch gespielt, hatte Klimpke bemängelt. Und das kann Gift für die Partie heute Abend sein, denn die Wiesbadener können einen sehr schnellen Handball spielen. »Wir wollen unsere Fehlerquote verringern«, wünscht sich denn auch der ehemalige Bundesligahandballer. Und das könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.

TSG Münster – TV Hüttenberg U23 (Sa., 19 Uhr/Eichendorffschule): »Wir können ruhig so weitermachen«, scherzte Alois Mráz, der Hüttenberger Trainer, angesichts der zwei Siege in den ersten beiden Saisonspielen. Allerdings ist es vor dem Gang zur TSG Münster in personeller Hinsicht nicht zum Besten bestellt. So sind mit Max Panther und Sasa Cosic zwei Kreisläufer angeschlagen, und auch Evgenij Chalepo, der ebenfalls auf dieser Position eingesetzt werden kann, hat sich verletzt. Ihr Einsatz ist fraglich. Doch Mráz bleibt Optimist und geht davon aus, dass (zumindest) zwei der drei Genannten in Münster dabei sein werden. Der 39-Jährige fordert seine Mannschaft auf, von der ersten Minute an konzentriert und in der Abwehr konsequent zu sein. »Münster ist unberechenbar«, verweist der TVH-Trainer auf den TSG-Sieg am vergangenen Samstag in Holzheim. Der TV Hüttenberg ist also gewarnt.

SG Rot-Weiß Babenhausen – HSG Wettenberg (So., 18 Uhr/Joachim-Schumann-Schule): »Wieder wartet der Tabellenführer«, stellt HSG-Trainer Axel Spandau lapidar fest. Doch offensichtlich liegen solche Aufgaben seinen Schützlingen, wie das jüngste Spiel gegen die SG Kleenheim gezeigt hat. »Babenhausen hat viel Euphorie und Leidenschaft im Spiel und mit Keno Mehrpal einen starken Rückraumkanonier, der vom schnellen Spielmacher Simon Brandt in Position gebracht wird«, charakterisiert Spandau die Mannschaft des Aufsteigers, der vor Saison das »Prio-1-Ziel« Klassenerhalt ausgegeben hat. »Auch die offensive 3:2:1-Abwehr verspricht eine Aufgabe, die ein Spiel ohne Ball fordert«, ergänzt der Coach, der auch am Sonntag auf Torjäger Tom Warnke verzichten muss. Dennoch wollen die Wettenberger »am Aufwärtstrend festhalten«, den die Mannschaft in kämpferischer Hinsicht gegen Kleenheim gezeigt habe. (Quelle Gießener Allgemeine,Harold Sekatsch)